Galvanoplastiken sind Figuren aus Metall, die durch Galvanisieren eines Modells hergestellt werden. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts bestand das meist in der Skulptur verbleibende Modell aus Gips. Heute werden Galvanoplastiken oft mit einem Kunststoffkern hergestellt.
Laien können Galvanoplastiken nicht immer als solche erkennen und halten diese dann für echte Bronzeskulpturen. Auch Fachleute können solche Skulpturen oftmals nur nach eigehender Untersuchung als Galvanos identifizieren.
Die Herstellung von Galvanoplastiken nahm gegen Ende des 19. Jahrhunderts grossen Aufschwung. 1896 wurde in St. Gallen der von August Bösch geschaffene Broderbrunnen auf dem Lindenplatz errichtet. Die originalen Skulpturen dieses Brunnens sind Galvanoplastiken, welche im Jahr 2000 durch Bronzeskulpturen ersetzt werden mussten. In Deutschland stellte die Galvanoplastische Abteilung der WMF ab 1902, bis zur Einstellung der Produktion 1948, hauptsächlich Grabfiguren her. Diese sehen aus wie Bronzeskulpturen, waren jedoch in der Anschaffung bedeutend billiger. Eine der letzten Grossplastiken, welche in der Galvanoplastischen Abteilung der WMF hergestellt wurde, ist der Neptunbrunnen in Tübingen.
Die Verwendung von Gips für das Modell der Galvanoplastiken bewährt sich auf längere Zeit nicht. Sobald die sehr dünne Kupferschicht durch Korrosion beschädigt ist, lässt eindringendes Wasser den Kern aufquellen und die dünne Kupferschicht platzt auf. Damit wird innert kurzer Zeit die Skulptur massiv beschädigt.
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